Stellungnahme der FDP Brühl zum Projekt Forum Sonderspaß

„Max Ernst Kabinett“ – Sonderspaß e. V.

Der Belvedere Parkplatz ist zwar für die Besucher der Stadt praktisch, aber städtebaulich unbefriedigend und wirkt, wie es die für den Denkmalschutz zuständige Bezirksregierung jüngst formulierte, auch 30 Jahre nach dem Abriss des Belvedere Hotels wie eine offene Wunde.

Nun war es just diese Bezirksregierung, die den Bau eines neuen Hotels verweigert hat, obwohl es nach den Maßstäben geplant worden war, welche die Behörde noch einige Jahre zuvor befürwortet hatte. FDP Fraktionsvorsitzender Pitz: „Über diese vertane Chance, abhängig von wechselnden Meinungen in einer Behörde, werden sich wahrscheinlich noch Generationen ärgern!“

Also gilt es für Brühl, nun neu und gründlich zu überlegen, wie die offene Wunde dennoch geschlossen werden kann. Hierfür besteht keine besondere Eile wie beim Rathausneubau, da dort Mitarbeiter der Stadt in unwürdigen Verhältnissen arbeiten. Warum dann aber Bürgermeister Freytag diese Eile hatte, dem Verein Sonderspaß, ohne die Politik zu informieren, den Verkauf des Max Ernst Kabinetts quasi zu versprechen, bleibt der FDP Fraktion bis heute unerfindlich. Was hätte näher gelegen, zumindest den Ältestenrat über die Pläne in einem frühen Stadion zu informieren? Über eine Mietlösung für 5 oder gar 10 Jahre hätte man ja reden können, mit einem Erbrechtszeit von 99 Jahren wäre das Grundstück aber allen Planungen zum Belvedere entzogen worden.

Mit planerischer, zukunftsorientierter Vernunft ist ein solches Vorgehen nicht mehr vereinbar, befindet neben der CDU, den Grünen auch die FDP-Fraktion: „. Man muss doch erst mal wissen, ob und was auf dem Areal einschließlich des Max Ernst Kabinetts umsetzbar wäre, bevor man ein strategisch wichtig gelegenes Grundstück verkauft“.

Aber diese Machbarkeítsstudie gibt es noch nicht und es ist auch nicht geklärt, ob sich ein Parkhaus, das die bisherigen Parkplätze ersetzen muss, mit der Bebauung finanziert werden kann. Pitz: „Hier gilt es daher, einen Schritt nach dem anderen zu setzen. Städtebauliche Vernunft kann und darf nicht für ein sicherlich sozialpolitisch attraktives Projekt geopfert werden. Dies mag nicht populär sein, fatal wäre aber, wenn man nach einigen Jahren feststellen würde, dass man sich die Chance, die schärende Wunde in der Nachbarschaft des Weltkulturerbes zu schließen, schlichtweg verbaut hat.

Die FDP hat im Übrigen dafür gesorgt, dass über das Projekt überhaupt öffentlich diskutiert wird und steht trotz aller Kritik zu ihrer Entscheidung. Viel besser würde sich das Projekt in das neu geplante Soziokulturelle Zentrum an der Clemens August Schule einfügen. Dieser Vorschlag der FDP wird dann hoffentlich realisiert, denn niemand sollte das Thema Inklusion gegen langfristige städtebauliche Ziele ausspielen. Dies kann nur neue Wunden schaffen, und daran hätte der Bürgermeister mit seiner voreiligen Vorgehensweise ein gerüttelt Maß Mitschuld, kritisiert die FDP Fraktion.

Jochem Pitz, Vorsitzender der FDP Fraktion im Rat der Stadt Brühl

(Quelle: http://www.fdp-bruehl.de/mitfrak2015/frakmit128.html)

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